Karsten Blaas zu Gast in Hasseldieksdamm

22.09.2022

Am Freitag, den 30.9.2022 um 19 Uhr kommt Karsten Blaas zu einer Lesung zu uns in die Erlöserkirche. Er stellt sein neues Buch „Nordstern“ vor

                                                                                                                                                                                                         

PRESSEMITTEILUNG

Kein Bier vom Automaten

Der Autor Karsten Blaas hat einen Roman in bester Schelmentradition erschaffen: die fantastische Biografie des Kielers Martin Hansen

Husum, 30. November 2021

Es ist der 18. September 1980, Kiel, Ecke Olshausenstraße/Von-der Horst-Straße: Der Azubi des öffentlichen Nahverkehrsanbieters BVN Martin Hansen versucht nach Ladenschluss (also 18 Uhr) noch ein Bier zu erhalten. Das geht dazumal nur an einem Automaten. Doch der verweigert den Gehorsam und katapultiert Martin Hansen stattdessen unversehens ins Jahr 2020!

Ein Schock, ein verrückter Albtraum. Tatsächlich aber ist es der Auftakt zu einer schrägen wie hinreißend komischen Erzählung: der Biografie eines norddeutschen „ehrlichen Hemds“, einer Geschichte der Zeit zwischen 1980 und 2020 von unten in Kiel und Schleswig-Holstein.

Erst aus der zeitlichen Distanz wird klar, wie seltsam das Normale ist“, fasst der Autor Karsten Blaas die wunderbare Wirkung der Erlebnisse seines Helden zusammen.

Tatsächlich macht sich der Roman nicht lustig über den 1980er-Typen Martin Hansen oder über die Gegenwart. Ganz im Gegenteil: Alles ist authentisch, präzise, zuweilen geradezu detailversessen; und überraschend stimmungsvoll. Der Kieler Journalist und PR-Fachmann Blaas erzählt diese Geschichte lakonisch, ernsthaft – und man lacht dennoch. Oder gerade deshalb. Eine Portion Forrest Gump, ein bisschen Blechtrommel, etwas mehr Mark Twain, vor allem aber: tatsächlich ein Karsten-Blaas-Roman. Scheinbar simpel erzählt, stilistisch eigen und erst im Nachhinein unfassbar komplex.

Karsten Blaas ist selbst ein „Kieler Jung“: 1967 in Kiel geboren, hat er in Kiel und Limerick/Irland Politikwissenschaft und Geschichte studiert. Er war als Journalist unter anderem für die „Kieler Nachrichten“, für den NDR-Hörfunk und den Nachrichtensender EuroNews in Lyon/Frankreich tätig. Derzeit arbeitet er als PR-Redakteur in Kiel.

Umwelt- und Klimageschichte Deutschlands I: Von der Spätantiken Kleinen Eiszeit bis 1907

Der Vortrag findet am 23. Oktober um 19 Uhr im AWO-Servicehaus.

Der erste Teil der Zeitreise beginnt mit den Naturkatastrophen in der Spätantiken Kleinen Eiszeit zu den Umweltdesastern und dem Schwarzem Tod im 14. Jahrhundert sowie zu den Folgen der verheerenden Kälte der Kleinen Eiszeit in der frühen Neuzeit.

Unter großen Entbehrungen werden die letzten naturnahen Landschaften Mitteleuropas kolonisiert. Sturmfluten ermöglichen das Auftreten von Malaria in den Marschen.

Hamburger Reeder lassen Grönlandwale töten, um Straßen zu beleuchten. Erdöl quillt aus einem Acker bei Wietze, wovon die verbliebenen Wale profitieren. Die Kohle- und Stahlindustrie verfinstert die Atmosphäre. Eisenbahnen und Straßen verbinden und teilen das Land. Carl Benz meldet den ersten Wagen ohne Pferde zum Patent an. Cholera grassiert in Städten – Robert Koch hilft.

Der Vortragende analysiert die vielfältigen Mensch-Umwelt-Beziehungen vom 6. bis zum frühen 20. Jahrhundert anhand von Schlüsseldaten vor.

 

Umwelt- und Klimageschichte Deutschlands II: Von 1908 bis heute

Der Vortrag findet am 30. Oktober um 19 Uhr im AWO-Servicehaus statt.

Kohle und Erdöl haben erst die Entwicklung der heutigen Gesellschaft ermöglicht. Sie sind Segen und Fluch zugleich und belasten bald die Umwelt in ungeahntem Ausmaß. Fritz Haber gelingt die Ammoniaksynthese, Carl Bosch die industrielle Ammoniakproduktion. Die Mineraldüngung lässt daraufhin die Ernten regelrecht explodieren.

Otto Bayer synthetisiert 1937 Polyurethan – das Kunststoffzeitalter beginnt. Die auf Erdöl und Plastik beruhende, exponentielle Vermehrung des Konsums seit den 1950er Jahren bedingt eine drastische Zunahme des Rohstoffverbrauchs und oftmals vermeidbare, manchmal skandalöse Belastungen der Menschen in Deutschland und ihrer Umwelt.

Der Abbau und die Verarbeitung von Uranerzen in Sachsen und Thüringen ermöglichen der Sowjetunion den Bau von Atomwaffen. Seit 1990 werden die strahlenden Hinterlassenschaften aufwändig saniert.

Das Klima ändert sich immer stärker. Bewegungen wie „Fridays for Future“ entstehen, sie beeinflussen die etablierte Politik.

Der Vortragende weist abschließend Wege in eine dauerhaft lebenswerte nachhaltige Zukunft.