Datum und Zeit:
7. April 2025
19:00 - 20:30

Veranstaltungsort:
AWO Servicehaus
Am Wohld 1
Kiel

Beschreibung:
Vortrag von Professor Bork: Neue Entdeckungen auf Rapa Nui (Osterinsel, Chile)
Rapa Nui trug bis vor kurzem den Kolonialnamen „Osterinsel“. Das Eiland liegt in den Weiten des Pazifischen Ozeans, gehört zu Chile und ist eine der abgelegensten bewohnten Inseln der Erde. Die Mythen und die riesigen Steinstatuen von Rapa Nui faszinieren Menschen in Europa seit ihrem ersten tödlichen Besuch am Ostersonntag, d. 5. April 1722. Bereits vor weit mehr als einem Jahrtausend entstand die einzigartige Megalithkultur, vor kaum drei Jahrhunderten verging sie.

Hans-Rudolf Bork erforscht seit 2002 gemeinsam mit seinem Kieler Kollegen Dr. Andreas Mieth die einzigartige Natur- und Kulturgeschichte der Osterinsel. Entgegen der früheren Lehrmeinung zeigen die Untersuchungen der Kieler Forscher, dass nach der Erstbesiedlung über viele Jahrhunderte ein ertragreicher Gartenbau in dichten Palmwäldern vorherrschte. Dann, von etwa von 1200 bis 1600 n. Chr., verschwanden die zwanzig Millionen Palmen: Wurden sie von den Bewohnern abgeschlagen und genutzt? Was geschah auf den Rodungsflächen? Gefährdete die Vernichtung der Wälder und Bodenerosion die etwa 3.000 auf der Osterinsel lebenden Menschen? Warum wurde die sonnenorientierte Moai-Kultur von dem mystischen dunkelheits- und erdbezogenen Vogelmannkult abgelöst? Gab es gar einen Kollaps, wie der amerikanische Erfolgsautor Jared Diamond vermutet? Oder haben, wie es der amerikanische Anthropologe Terry Hunt behauptet, Ratten und nicht Menschen den Wald zerstört? Der Vortragende beantwortet diese Fragen und stellt viele weitere neue Befunde zur Kulturgeschichte der Osterinsel vor.


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