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„Zeilenhäuser“ im Waldwinkel
Autor/Quelle: Norbert Frank, Hasseldieksdammer Rundbrief 1/2007
Ich möchte über die Zeilenhäuser Waldwinkel 3 – 45 und das Hochhaus Hofholzallee Nr. 212 – 218 schreiben.
Die KWG begann im Herbst 1960 mit den ersten Bauarbeiten der 450 neuen Wohnungen. Der erste Bauabschnitt, 4 dreigeschossige Zeilenhäuser mit 102 Wohnungen und 13 Garagen, begann mit den Hausnummern 23 – 45. Gleichzeitig entstand das Hochhaus mit 68 Wohnungen und 19 Garagen. Das Hochhaus hat 7 Etagen Wohnbereich, 1 Etage für Geschäfte und 3 Kellergeschosse. Das Hochhaus hat 56 Ein – und Zwei-Zimmerwohnungen. Der Nebenbau hat 12 Wohnungen über den Geschäften (Russeer Weg 144).
Im Oktober 1961 war Richtfest für 102 Wohnungen in den Zeilenhäusern. Im November folgte dann das Hochhaus. Alle hier gebauten Häuser waren für Familien mit geringem Einkommen bestimmt.
Der zweite Bauabschnitt für die Hausnummern 3 – 21 begann Ende des Frühjahrs 1962. Bezugsfertig, mit den 10 dazugehörigen Garagen, waren diese Wohnungen dann im Jahre 1964.
Im März 1962 zog ich mit meinen Eltern und drei Geschwistern in den Waldwinkel 35 ein. Wir gehörten damals zu den ersten Mietern in den Wohnblöcken. Mein Vater machte hier für ein geringes Entgelt den Hausmeisterposten. In unserem Haus wohnten 6 Mietparteien mit jeweils 4 Kindern pro Familie. Da es damals noch keine Waschmaschine und Kühlschrank gab, wurde für alle Familien ein Waschplan aufgestellt, der alle drei Tage wechselte. Für die Waschküche auf dem Boden waren Münzautomaten angebracht. Die Wäsche wurde im Gaskessel gewaschen. Im Juli 1962 zogen dann die ersten Mieter in das Hochhaus in der Hofholzallee 212 – 218 ein.
Die Lebensmittel wurden beim Kaufmann in der Hofholzallee Nr. 223 eingekauft, deren Besitzer ein älteres Ehepaar war. Hier konnte man zu der Zeit seinen Einkauf „anschreiben“ lassen und am Monatsende bezahlen.
Mit der Zeit entstanden hier sehr viele Freundschaften bei Kindern und Erwachsenen, die bis heute halten. Als Kinder hatten wir hier viele Spielmöglichkeiten, so nah am Waldrand. Wo dann 1968 an der Kirche ein Spielplatz entstand.
Vergessen habe ich nie das freundliche und beliebte Ehepaar Rillinger. Sie waren die Besitzer des Lotto-Tabakwarengeschäfts am Hochhaus. Als Kinder haben wir hier Naschkram für wenige Pfennige bekommen.
Ich bin hier in Neu-Hasseldieksdamm aufgewachsen und habe eine schöne Kindheit in diesem Stadtteil erlebt.